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Wollersheim
feierte 1984
sein 800jähriges Bestehen
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Früher:
bis 1937 eigener Amtsbezirk, bis 1972 selbstständige
Gemeinde
Heute:
Stadt Nideggen,
Kreis Düren, Land
Nordrhein-Westfalen, BRD
Einwohner:
749 (Stand: 31.10.2004)
Legende:
Der Wollersheimer Fronhof soll nach unbestätigten Überlieferungen
schon zum Besitz der heiligen Plektrudis (+ 726) gehört haben.
Plektrudis, die das Stift St. Maria im Kapitol zu Köln gegründet hat,
scheint den Hof dem Stift geschenkt zu haben. Auch soll Plektrudis auf
Bitten des heiligen Willibrord auf dem Hof eine Kirche gegründet haben.
Urkundliche Geschichte:
Im Jahre1184 gehörte der Wollersheimer Stiftshof zu den
Leibgewinngütern vom Stift Sankt Maria im Kapitol. 1231 wurde die
Kirche in Wollersheim in das Stift inkorporiert.
Bis zur Säkularisation durch die Franzosen bestimmte das Stift
Jahrhunderte lang über seinen Hof das Geschehen im Dorf. Dem Stift
stand die niedere Gerichtsbarkeit zu, die Lehnsleute (26 Lehnshöfe)
mussten an das Stift Grundpacht und Zinszahlungen leisten, auch der
Kirchenzehnt stand dem Stift zu. Der Stiftshof wurde an sogenannte
Halfen verpachtet.
1803 endete der Einfluss des Stiftes auf das Dorf. Die Franzosen
verkauften die enteigneten Kirchengüter; so auch den Stiftshof und den
Zehnthof.
1791 gründete der damalige Noch-Halfe des Stiftshofes, Jakob
Cramer, auf eigenem Grund und Boden eine Brauerei in Wollersheim. Mit
dieser Gründung beginnt für das Dorf die „Neuzeit“.
Nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts die neu gebauten
Provinzial-Straßen sich in Wollersheim sternförmig treffen, wird
Wollersheim ein wichtiger Knotenpunkt, der nach allen Richtungen
Anschluss an die größeren Orte hat. Zur gleichen Zeit ist Wollersheim
Sitz einer Amtsverwaltung. Außerdem werden in einem Abstand von nur 20
Jahren zwei neue Schulen gebaut. Wollersheim ist ein zentraler und
moderner Ort geworden. 1937 werden die Ämter Nideggen und Wollersheim
zusammen gelegt.
1945 war Wollersheim ein stark umkämpfter Ort, entsprechend groß waren
auch die Kriegsschäden an vielen Gebäuden.
Seit 1972, dem Jahr der kommunalen Neuordnung, gehört Wollersheim
zur Stadt Nideggen. Nachdem der Durchgangsverkehr nunmehr über eine
1993 eingeweihte neue Straße (B 265) um den Ort geleitet wird, die
Hauptstraße im Ortskern total erneuert und ein Dorfplatz angelegt
wurden, präsentiert sich der Ort wieder von seiner besten Seite.
Katholische Pfarrgemeinde:
Seelsorgebezirk A, Dekanat Zülpich, Erzbistum Köln
Pfarre:
Die Alte Kirche wurde als Eigenkirche des Stiftshof vermutlich im 12.
Jahrhundert erbaut.
Das Vorschlagsrecht für die Ernennung der Wollersheimer Pastöre lag
bis 1802 bei der Äbtissin des Kölner Stifts St. Maria im Kapitol.
Die Wollersheimer Kirche war Mutterkirche von Embken bis 1648 und von
Muldenau ab 1806 bis 1933.
Die Neue Kirche wurde 1900-1903 erbaut.
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